Der 1868 gegründete Schiessverein trat bis in die heutige Zeit sportlich wenig in den Vordergrund. Das jährliche Endschiessen und ein paar Trainings, meist kurzfristig vor dem Besuch eines Schützenfestes angesagt, waren bis in die fünfziger Jahre die Vereinsaktivitäten. Wenn möglich wurden aber immer das Eidgenössische sowie das Zürcher Kant. Schützenfest besucht. Die Kranzquoten waren dabei für heutige Verhältnisse tief, war doch eine Quote von 12 % bereits Anlass für eine spezielle Erwähnung im Protokoll. Die Schützenfeste besuchte man zu dieser Zeit immer gemeinsam. Es wurde ein richtiger Tagesausflug organisiert, mit Abmarsch um 6.00 Uhr nach Dübendorf, dann ging es mit dem Zug ans Fest. Die Reise wurde als dann mit einem gemeinsamen Nachtessen in der Dorfbeiz abgeschlossen.
1965 beschlossen ein paar unverbesserliche Optimisten, alle 2 Jahre ein Schützenfest in Form eines Herbstschiessens durchzuführen. Obwohl der Verein in den siebziger Jahren eine eigentliche Krise durchlief (teilweise gab es nicht einmal mehr als 10 Aktive), sorgten einige Unentwegte für die ordnungsgemässe Durchführung des Herbstschiessens wie auch des Feldschiessens. Ihr Durchhaltewille sollte sich bezahlt machen. Dank der Direktwerbung der wenig verbliebenen Schützen gelang es in kurzer Zeit, den Verein wieder auf Vordermann zu bringen. Die Trainings wurden gesteigert und die Resultate gaben auch zu Freude Anlass.
1993 konnten wir das 125-jährige Bestehen mit einem Jubiläumsschiessen (mit über 1’400 Schützen) feiern. Nach zahlreichen guten Klassierungen an Kant. Schützenfesten und dem erstmaligen Gewinn der Bezirksgruppenmeisterschaft mit dem Stgw57 wurde das ESF90 zum grössten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Mit 35 Schützen im Sektionswettkampf klassierten wir uns in der 4. Kategorie im 1. Rang.
Heute schiessen wir in der 1. Kategorie, gemessen an unseren sonstigen Leistungen, eher eine Kategorie zu hoch. Obwohl auch wir uns an Spitzenleistungen freuen, ist erstes Ziel für die meisten Schützen die Erreichung des Kranzresultates. Eine Besonderheit des Vereins ist auch, dass sämtliche Schützen beide Runden der Gruppenmeisterschaft schiessen. Unser Bestreben ist, so lange wie möglich ein Dorfverein zu bleiben. Daher hat es bei uns, neben ein paar „vergifteten“ Aktiven, auch für Hobby-Schützen Platz. Dass diese durch die hohen Resultate der Spitze nicht den Verleider kriegen und resignieren, ist oftmals eine heikle Gratwanderung. Aus diesem Grund führen wir die Jahreskonkurrenz für Sport- und Armeewaffen getrennt durch.
2004 konnten wir unser Schützenhaus und Scheibenstand renovieren. Nebst neuer SIUS-Trefferanzeige der neuesten Generation, haben wir auch das Innenleben des Schiessstandes mit neuen Tischen und Bänken, neuer Schallschutzverkleidung und neuer Toilettenanlage im Keller auf Vordermann gebracht.
Zur Feier dieser Erneuerung führten wir 2007 ein Standerneuerungsschiessen welches anstelle des Herbstschiessen auch nicht im Herbst, sondern im Sommer durchgeführt wurde. An diesem Anlass haben wir als weitere Neuerung ein neues Resultatserfassungssytem eingesetzt.